Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein

Band 1, Das Oberland, ist 2007 erschienen. Der 2. Band, Das Unterland, wurde am Mittwoch, 13. November 2013 der Öffentlichkeit präsentiert.

Trägerschaft

Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein

Kunstdenkmäler

 

Leitung

Dr. Cornelia Herrmann
Plankner Str. 39
FL-9494 Schaan
Tel.: 00423 236 75 38

Vor mehr als fünf Jahrzehnten erschien als Jahresgabe der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte in der Reihe Kunstdenkmäler der Schweiz ein Sonderband über die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein. Dieser von Dr. Erwin Poeschel bearbeitete Band war über viele Jahre von grundlegender Bedeutung und wurde als Standardwerk zur Kunstgeschichte des Fürstentums Liechtenstein und seiner elf Gemeinden bezeichnet. Poeschel hatte vor allem kirchliche Denkmäler, Burgen, deren Inventar sowie einige wenige Bürger- und Bauernhäuser erfasst. Doch heute Bedeutendes, wie Profanbauten in ihrem Ensemble, Ortsbilder und Siedlungsentwicklung waren damals kaum beachtete Themen. Ausserdem hat der Begriff des Kunstdenkmals nach dem Zweiten Weltkrieg eine bedeutende Erweiterung erfahren. Neue Kategorien, wie Industriebauten, Brücken und Bauten des Historismus, aber auch die Leistungen des frühen 20. Jahrhunderts müssen heute berücksichtigt werden. Restaurierungen führten zu neuen Entdeckungen, und die Forschung hat inzwischen auf archäologischem, denkmalpflegerischem, historischem und kunsthistorischem Gebiet erweiterte Kenntnisse zu verzeichnen. Zudem hat sich Liechtenstein in den letzten fünf Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Die Aufnahme in den schweizerischen Zoll- und Wirtschaftsverband 1923 war von entscheidender Bedeutung und nach der Weltwirtschaftskrise um 1930 wurden die Weichenstellungen für die beginnende Industrialisierung des Landes eingeleitet. Seit etwa 1965 zählt Liechtenstein zu den wohlhabendsten Ländern der Welt. Eine Grosszahl der neuen Kulturgüter in Liechtenstein entstand erst in der Zeit nach 1920, die zugleich die Zeit der grössten Bevölkerungs- und Siedlungsexplosion und somit drastischer Veränderungen im Siedlungsraum darstellt.

Alle diese genannten Umstände machten eine Neubearbeitung der "Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein" notwendig. Das Projekt wurde unter die Trägerschaft des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein gestellt und die Finanzierung im Rahmen eines Verpflichtungskredites des Landes, zur Hälfte getragen von den elf Gemeinden, sowie privater zweckgebundener Sponsorenbeiträge gewährleistet. Die Kunsthistorikerin Dr. Cornelia Herrmann nahm am 1. Oktober 1999 ihre Arbeit als Autorin auf. Sie war für die Grundlagenforschung und das Manuskript zuständig. Als Herausgeberin zeichnet die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) in Bern verantwortlich. Zur Begleitung und Herausgabe des Buches hat der Historische Verein im Jahr 2000 die Fachkommission Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein eingesetzt:

  • lic.phil. Eva Pepić, Gemeinde Schaan (Vorsitz)
  • Dr. Daniel Studer, St. Gallen (Begutachter)
  • lic. phil. Patrik Birrer, Hochbauamt, Bereich Denkmalpflege, Vaduz
  • Hansjörg Frommelt, Hochbauamt, Bereich Archäologie, Triesen
  • lic.phil. Norbert W. Hasler, Landesmuseum, Vaduz/Triesen
  • Franz Näscher, Pfarrer im Ruhestand, Katholisches Pfarramt, Gamprin-Bendern
  • lic. phil. Paul Vogt, Liechtensteinisches Landesarchiv, Vaduz
  • Dr. Uwe Wieczorek, ehemals Fürstliche Sammlung, Vaduz

 

Bearbeitet wurden 1999-2006 die Kunstdenkmäler der Gemeinden des Liechtensteiner Oberlands sowie der Gemeinde Eschen. Eine Ausweitung von einem auf zwei Bände wurde von der Autorin empfohlen, der Antrag vom Vorstand des Historischen Vereins, der Fachkommission, dem Begutachter und der GSK mit getragen. Nachdem die Gemeinden der Erweiterung und einer entsprechenden Kostenbeteiligung zugestimmt hatten, wurde im August 2002 mit Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag (71/2002) die Erweiterung der Neubearbeitung der "Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein" erläutert und zur Genehmigung eines Ergänzungskredites unterbreitet. In seiner Sitzung vom 19. September 2002 hat der Liechtensteinische Landtag dem Ergänzungskredit für die Erweiterung auf zwei Bände und für die Sachkosten die Zustimmung erteilt. Der Band Unterland erschien am 13. November 2013.

Die Chance zur weitsichtigen Darstellung des architektonischen und künstlerischen Erbes ohne fragmentierende Entstellung, d.h. zur kohärenten Darstellung der Siedlungen und Gebäude, die heute das gebaute Liechtenstein ausmachen, wurde somit genutzt.

 

Cornelia Herrmann
Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein
Neue Ausgabe, Bd. II. Das Oberland
Bern 2007
Umfang: 504 Seiten, 490 Abbildungen
Preis: CHF 110.--

Bestellung im Buchhandel und bei der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern


Cornelia Herrmann
Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein
Neue Ausgabe, Bd. I. Das Unterland

Bern 2013
Umfang: 420 Seiten, 400 Abbildungen
Preis: CHF 110.--

Bestellung im Buchhandel und bei der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern

Kunstdenkmäler

Bearbeiterin Kunstdenkmälerbände
Cornelia Herrmann