Quellenedition 1928-1950

Dokumente zur liechtensteinischen Geschichte zwischen 1928 und 1950


Anlass     

Dieses Editionsprojekt geht auf eine Anregung der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg (UHK) zurück, die in ihrem Schlussbericht festgehalten hatte, dass ein Quellenband zur Geschichte Liechtensteins in den Dreissiger- und Vierzigerjahren die Studien der UHK ergänzen sollte und insbesondere auch der Veranschaulichung im Unterricht dienen könnte. Die Regierung und der Landtag stimmten 2007 dem Antrag des Landesarchivars zur Erstellung einer Quellenpublikation zu und bewilligten ein auf drei Jahre befristetes Projekt sowie die notwendigen Finanzen.
 

Mitarbeitende

 

 Begleitende Expertenkommission

  • lic. phil. Paul Vogt, Staatsarchivar
  • Lic. phil. Donat Büchel, Mitautor eines Lehrmittels zur liechtensteinischen Geschichte
  • PD Dr. Peter Geiger, Präsident der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg, langjähriger Forschungsbeauftragter am Liechtenstein-Institut und Autor
  • Dr. Marc Perrenoud, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Hist. Dienst des EDA und Autor
  • Dr. Rupert Quaderer, langjähriger Forschungsbeauftragter am Liechtenstein-Institut (LI), ehemaliger Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates des LI und ehem. Präsident des HVFL



Thema und Ziel der Edition

Quellenpublikationen unterscheiden sich von historischen Darstellungen. Sie geben in den Dokumenten das Geschehen aus der Perspektive der Akteure wieder. Quellen sind daher oft einseitig und subjektiv; sie erklären das Handeln von einzelnen Personen oder Personengruppen aus deren Sicht. Deshalb müssen Quellen interpretiert werden. Von Quellen ist zu verlangen, dass sie authentisch sind, dass sie unverfälscht wiedergegeben werden und dass der Entstehungszusammenhang nachprüfbar ist. 

Die Expertenkommission hatte die Aufgabe, das ganze Projekt zu begleiten, das Vorgehen, die Richtlinien und Standards festzulegen und besonders heikle Fragen, wie z.B. bezüglich Datenschutz und Anonymisierung, zu diskutieren. Sie legte zu Beginn der Arbeit den Rahmen des Projekts fest und steckte den zu bearbeitenden Zeitraum mit den Jahren 1928 bis 1950 ab. Auch die übergeordneten Themen und die Anzahl der dazugehörigen Quellen wurden definiert.

Die Edition wurde als Internetdatenbank publiziert auf www.e-archiv.li, der Plattform des Liechtensteinischen Landesarchivs zur Publikation von Quellen zur Geschichte Liechtensteins. Die Datenbank, auf der sich gut 1000 Dokumente zu den Dreissiger- und Vierzigerjahren befinden, bildet für die Forschung ein wichtiges Instrument. 

Unter dem Titel „Wirtschaftskrise, Nationalsozialismus und Krieg“ wurden 225 ausgewählte Dokumente zur liechtensteinischen Geschichte zwischen 1928 und 1950 auch in Buchform publiziert. Die im Verlag des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Vaduz, und im Chronos Verlag, Zürich, erschienene Publikation ist auch für interessierte Laien eine interessante Informationsquelle. Sie ist im Buchzentrum Liechtenstein erhältlich.


Projektdauer

Das Editionsprojekt wurde im Jahr 2007 gestartet und lief bis Dezember 2011. 

 

Kontakt

  • Geschäftsstelle des Historischen Vereins, Planknerstrasse 39, FL-9494 Schaan
    Telefon: +423 392 17 47 / E-Mail: info@historischerverein.li 
  • Liechtensteinisches Landesarchiv, Postfach 684, FL-9490 Vaduz
     Telefon: +423 236 63 40 / Fax: +423 236 63 59 / E-Mail: info@la.llv.li

Proj. Quellenedition Gruppenbild.jpg

Projektteam Quellenedition
Paul Vogt, Yvonne Heeb, Stefan Frey, Lukas Ospelt (v.l.n.r.)