Quellenedition 1900-1930

Dokumente zur liechtensteinischen Geschichte von 1900 bis 1930


Die Quellenedition zu den Jahren 1900 bis 1930 ist ein Folgeprojekt der Quellenedition zur liechtensteinischen Geschichte in den Jahren 1928 bis 1950.


Trägerschaft
     

Das Editionsprojekt wurde in Kooperation zwischen dem Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein (Träger des Projekts) und dem Amt für Kultur bzw. dem Liechtensteinischen Landesarchiv (Infrastruktur) durchgeführt.
 

Wissenschaftliche Leitung


MitarbeiterInnen

 Begleitende Expertenkommission



Thema und Ziel der Edition

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fielen Entscheidungen, die für Liechtenstein bis heute prägend sind. Mit dem Ersten Weltkrieg endete eine Phase der aussen- und innenpolitischen Stabilität sowie des wirtschaftlichen Aufschwungs. 1918 entstanden die ersten Parteien, die Volkspartei und die Bürgerpartei, die sich bald heftig bekämpften. 1919 löste sich Liechtenstein von Österreich und wandte sich der Schweiz zu. 1921 trat eine neue, demokratischere Verfassung in Kraft. Ab 1922 amtierte eine Volkspartei-Regierung unter Gustav Schädler, die bedeutende neue Gesetzeswerke schuf. 1928 kam es zur Zäsur: Im Juni wurde bekannt, dass bei der Sparkasse (der heutigen Landesbank) grosse Summen veruntreut worden waren. Fürst Johann II. zwang die Regierung Schädler zur Demission und löste den Landtag auf. Bei den Neuwahlen im Juli 1928 siegte die Bürgerpartei und wurde für viele Jahrzehnte zur Mehrheitspartei.

Die Edition bietet einen repräsentativen Querschnitt von Originaldokumenten aus dieser wichtigen, durch aussenpolitische Neuorientierung sowie innere Modernisierung geprägte Epoche der jüngeren liechtensteinischen Geschichte. Ein breites Spektrum von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen wird abgedeckt. Der bearbeitete Zeitraum wurde zunächst auf die Jahre von der Jahrhundertwende bis zur innenpolitischen Wende von 1928 festgelegt. Allerdings zeigte sich, dass mit einzelnen Dokumenten über das Jahr 1928, d.h. bis 1930, hinausgegriffen werden musste.

Die Edition umfasst unterschiedliche Quellengattungen, neben amtlicher Korrespondenz auch gedruckte und ungedruckte Berichte, Landtagsprotokolle, Zeitungsberichte, Flugblätter oder private Aufzeichnungen. Der Schwerpunkt liegt auf Quellen im Liechtensteinischen Landesarchiv, ergänzt durch besonders wichtige Quellen aus liechtensteinischen Gemeinde- und Privatarchiven. Berücksichtigt werden auch Quellen unterschiedlicher Provenienz, die in der Kopiensammlung des Landesarchivs liegen. Andere Quellen in ausländischen Archiven wurden aus zeitlichen Gründen ausgeklammert.

Die Quellenedition richtet sich an ein breites Publikum: Sie ist gedacht als Angebot für Wissenschaftler, Journalisten, Lernende und interessierte Laien. Sie soll einerseits Grundlage und Anregung für weitere wissenschaftliche Forschungstätigkeit sein, andererseits eine kritische Überprüfung und selbständige Beurteilung historischer Darstellungen ermöglichen.

Die Edition wurde als Internetdatenbank publiziert auf www.e-archiv.li, der Plattform des Liechtensteinischen Landesarchivs zur Publikation von Quellen zur Geschichte Liechtensteins. 

Unter dem Titel „Krieg, Souveränität und Demokratisierung“ wurden die wichtigsten Dokumente zur liechtensteinischen Geschichte zwischen 1900 und 1930 im Jahr 2015 auch in Buchform publiziert. Die Publikation ist im Verlag des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Vaduz, und im Chronos Verlag, Zürich, erschienen und im Buchzentrum Liechtenstein erhältlich.


Projektdauer

Das Editionsprojekt wurde im Februar 2012 gestartet und lief bis September 2015.


 
Urkunde ONLINE



Kontakt

  • Geschäftsstelle des Historischen Vereins, Planknerstrasse 39, FL-9494 Schaan
    Telefon: +423 392 17 47 / E-Mail: info@historischerverein.li 
  • Liechtensteinisches Landesarchiv, Postfach 684, FL-9490 Vaduz
     Telefon: +423 236 63 40 / Fax: +423 236 63 59 / E-Mail: info@la.llv.li

Proj. Quellenedition Gruppenbild.jpg

Projektteam Quellenedition
Paul Vogt, Yvonne Heeb, Stefan Frey, Lukas Ospelt (v.l.n.r.)