2015 Quellenedition «Krieg, Souveränität und Demokratisierung»

Entstanden im Rahmen eines Forschungsprojekts des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein; Bearbeitet von Lukas Ospelt und Paul Vogt


Krieg, Souveränität und Demokratisierung
Dokumente zur liechtensteinischen Geschichte zwischen 1900 und 1930


Ca. 230 Originaldokumente auf
800 S., illustriert, mit Einführung, Personen- und Sachregister
ISBN 978-3-906393-78-0


Herausgegeben vom Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein
Erschienen im Verlag des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein und
im Chronos Verlag, Zürich, 2015

Verkaufspreis: CHF 59.--

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Inhaltsbeschreibung

Liechtenstein erlebte vor dem Ersten Weltkrieg dank dem Zollanschluss an Österreich und der blühenden Textilindustrie einen bescheidenen Aufschwung. Im Ersten Weltkrieg blieb das Land von Kriegshandlungen verschont, hatte jedoch mit zunehmenden Versorgungsproblemen zu kämpfen. Die Textilindustrie brach ein, Hunderte von Arbeitsplätzen gingen verloren. Das Land konnte sich nicht selber mit Nahrungsmitteln versorgen und war vom Goodwill der Schweiz abhängig.

Bei Kriegsende fiel die Habsburgermonarchie auseinander. Liechtenstein musste sich sowohl nach innen wie nach aussen neu orientieren. Dieser Prozess verlief sehr schmerzhaft und war mit heftigen Auseinandersetzungen zwischen den neu entstandenen Parteien verbunden. Die Monarchie stand für Kontinuität, sie wurde nicht in Frage gestellt – auch weil der Fürst immer wieder bereit war, bei finanziellen Problemen grosszügig einzuspringen. Die Volkspartei – zunächst Opposition, dann Regierungspartei – forderte unter dem Schlagwort «Liechtenstein den Liechtensteinern» vehement die Demokratisierung der verkrusteten politischen Strukturen und eine wirtschaftliche Neuausrichtung auf die Schweiz. Arbeitsbeschaffung und Verfassungsreform standen zuoberst auf der politischen Agenda. Die notwendige Sanierung des Staatshaushalts verleitete die politischen Akteure immer wieder zu wirtschaftlichen Abenteuern bis hin zu kriminellen Aktivitäten. Stichworte dazu sind Konzessionierung einer Spielbank, Briefmarkenaffäre, Klassenlotterie und Sparkassaskandal.

Die Edition ist das Ergebnis eines dreijährigen Projekts des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein in Zusammenarbeit mit dem Liechtensteinischen Landesarchiv. Sie macht ausgewählte Dokumente in gedruckter Form zugänglich. Die verwendeten Quellen – amtliche Dokumente aus dem Landesarchiv, Zeitungsberichte, Landtagsprotokolle und anderes – geben Argumente der Akteure wieder und lassen Wertungen und Emotionen erkennen. Einige dieser Texte haben für die Akteure richtungsweisenden Charakter, andere werfen eher ein Schlaglicht auf alltägliche Situationen und Ereignisse.