2017, 29. November - Vortrag von Fabian Frommelt und Toni Büchel

«millionen tausendweis von geistern herschaffen» – Ein Fall von Geldzauberei am Eschnerberg 1703

 

Einladung zum Vortrag

«millionen tausendweis von geistern herschaffen» – Ein Fall von Geldzauberei am Eschnerberg 1703

mit lic. phil. Fabian Frommelt und Toni Büchel

Datum: Mittwoch, 29. November 2017
Uhrzeit: 18.00 Uhr
Ort: Liechtensteinisches Landesmuseum, Vaduz


Der Historische Verein für das Fürstentum Liechtenstein und das Liechtensteinische Landesmuseum laden zum Vortrag vom Mittwoch, 29. November 2017, 18.00 Uhr, im Landesmuseum von lic. phil. Fabian Frommelt und Toni Büchel mit dem Titel «millionen tausendweis von geistern herschaffen» – Ein Fall von Geldzauberei am Eschnerberg 1703 ein.

Leicht verlockt die Aussicht auf rasch und einfach zu erlangendes Geld zu zweifelhaften Unternehmungen – welche aber ebenso leicht scheitern und ins Unglück führen können. Diese Erfahrung machte 1703 auch der Schellenberger Leonhard Brendle. In der Hoffnung, durch Geisterbeschwörung und mithilfe einer Alraune einen Schatz zu heben, schloss er sich einer geografisch weitgespannten okkulten «compagnie» an. Diese knüpfte Kontakte in die Schweiz, ins Tirol und nach Süddeutschland. Schliesslich beteiligte sich Brendle an einer in Nofels durchgeführten «aberglaubischen Andacht». Der Erfolg blieb indes aus, das Unternehmen endete vor Gericht: Trotz des in der Frühen Neuzeit weit verbreiteten magischen Denkens war (schwarze) Magie als Teufelswerk verboten.

Dank eines umfangreichen Eintrags im Verhörtagsprotokoll der Herrschaft Schellenberg erlaubt das Fallbeispiel einen konkreten Einblick in die Ziele, Formen und Mittel einer magischen Schatzsuche. Die Geisterbeschwörung und das Vorgehen der Schellenberger Behörden spiegeln das magische Weltbild der vormodernen Gesellschaft und deren ambivalente Haltung gegenüber solchen Praktiken in anschaulicher Art und Weise wider.

Lic. phil. Fabian Frommelt ist Forschungsbeauftragter für Geschichte am Liechtenstein-Institut in Bendern und stellvertretender Vorsitzender des Historischen Vereins. Toni Büchel studiert Geschichte und Digital Humanities an den Universitäten Wien und Graz.

 

Abbildung einer Alraune (Mandragorawurzel) aus dem «Gart der Gesundheit» von 1485 (Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gart_mandragora.jpg).