2019, 23. März - Vortrag von Georg Schmidt

«Fürst und Fürstentum Liechtenstein im Mehrebenengefüge des Heiligen Römischen Reichs»
2019, 23. März - Vortrag von Georg Schmidt

Prof. em. Dr. Georg Schmidt

 

Einladung zum Vortrag

Fürst und Fürstentum Liechtenstein im Mehrebenengefüge des Heiligen Römischen Reichs

mit Prof. em. Dr. Georg Schmidt

Datum: Samstag, 23. März 2019
Uhrzeit: 18.00 - 19.00 Uhr
Ort: Vereinshaus Gamprin, Haldenstrasse 86


Im Anschluss an die Mitgliederversammlung des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein vom Samstag, 23. März 2019, hält Prof. em. Dr. Georg Schmidt um 18.00 Uhr aus Anlass des 300-Jahr-Jubiläums des Fürstentums Liechtenstein einen öffentlichen Vortrag mit dem Titel «Fürst und Fürstentum Liechtenstein im Mehrebenengefüge des Heiligen Römischen Reichs».

Kaiser Karl VI. erklärte am 23. Januar 1719 die Herrschaften Vaduz und Schellenberg zum Reichsfürstentum Liechtenstein. Diese Urkunde begründete die nunmehr 300-jährige kleinstaatliche Selbständigkeit. Doch warum kam der Name der erbländischen Herrenfamilie an den jungen Rhein und was veränderte sich dadurch? Welche Rolle spielte das Heilige Römische Reich deutscher Nation für die aus der Ferne regierenden Fürsten und das Fürstentum? 

Um auf dem Reichstag rezipiert zu werden und einen kleinen Zipfel der Souveränität des Reichs zu erringen, benötigten die Fürsten ein reichsunmittelbares Territorium. Sie waren an dem mit der Reichsstandschaft verbundenen Prestigegewinn, nicht an der Entwicklung des kleinen Fürstentums interessiert, das den Namen ihrer Familie trug. Dies führte zu Friktionen. 

Die Untertanen mussten Reichs- und Kreissteuern entrichten, konnten aber die Rechte behaupten, die ihnen die Reichsordnung gewährte. Es war der machtteilende Reichs-Staat, der verhinderte, dass das böhmische Servitut an der Grenze zur Schweiz eingeführt wurde. Auch die Fürsten lernten, dass sie ohne Minimalkonsens mit den Untertanen nicht regieren konnten.

Professor Schmidt studierte Geschichte, politische Wissenschaften und Philosophie in Giessen und Tübingen. Bis 2017 war er Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (D). Er wurde unter anderem bekannt durch sein Buch «Geschichte des Alten Reichs. Staat und Nation in der Frühen Neuzeit 1495–1806», das eine intensive Debatte über Staatlichkeit und Nationsbildung im vormodernen Deutschland auslöste. Im letzten Jahr publizierte er unter dem Titel «Die Reiter der Apokalypse» eine monumentale Geschichte des Dreissigjährigen Kriegs. Für die liechtensteinische Landesgeschichte bis heute wichtig ist sein 1987 erschienener Aufsatz zu Fürst Johann I. von Liechtenstein und die Erlangung der liechtensteinischen Souveränität.

Der Vortrag ist öffentlich, der Eintritt frei. Der Historische Verein freut sich auf viele interessierte Besucherinnen und Besucher!

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