2019, 23. Oktober - Vortrag von Paul Vogt

Historiker Paul Vogt geht im Vortrag der Frage nach, was für Folgen die Erhebung von Vaduz und Schellenberg zum Reichsfürstentum Liechtenstein für dessen Untertanen hatte

 

Einladung zum Vortrag

Was bedeutete die Erhebung zum Reichsfürstentum für die Untertanen?

mit lic. phil. Paul Vogt, Historiker und ehemaliger Landesarchivar, Balzers

Datum: Mittwoch, 23. Oktober 2019
Uhrzeit: 18.00 Uhr
Ort: Liechtensteinisches Landesmuseum, Vaduz


Paul Vogt, Historiker und ehemaliger Landesarchivar aus Balzers, geht am Mittwoch, 23. Oktober 2019, um 18 Uhr in einem Vortrag im Liechtensteinischen Landesmuseum der Frage nach, welche Folgen die Erhebung zum Reichsfürstentum für die Untertanen in Liechtenstein hatte. 

Am 12. März 1718 tauschte Fürst Anton Florian mit seinem Neffen Fürst Josef Wenzel die Herrschaft Rumburg gegen die Herrschaften Vaduz und Schellenberg. Am 5. September 1718 huldigten die Untertanen ihrem neuen Landesherrn, der sich durch seinen wichtigsten Beamten, Stephan Christoph Harpprecht, vertreten liess. Dieser versprach den Untertanen die Beibehaltung der guten, alten Rechte. Am 23. Januar 1719 erhob Kaiser Karl VI. auf Wunsch des Fürsten Anton Florian die beiden Herrschaften Vaduz und Schellenberg zum Reichsfürstentum Liechtenstein. Für das Fürstenhaus resultierte daraus eine Standeserhöhung.

Doch was bedeutete die Erhebung für die Untertanen? Harpprecht hatte im Namen des Fürsten die Respektierung der guten, alten Rechte versprochen – aber halt nur der guten, alten Rechte. Im Gegensatz zu den Untertanen legte der Fürst die Betonung nicht auf «alt», sondern auf «gut»: Der Fürst liess wissen, er könne es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, Missbräuche und schlechte Gewohnheiten zu tolerieren. Diese müssten ein für alle Mal beseitigt werden. Die bei der Huldigung abgegebenen fürstlichen Versprechen erwiesen sich als bedeutungslos. Der neue Landesherr war ein Fürst von Gottes Gnaden, vom Kaiser mit allen Rechten ausgestattet. Er machte sich sogleich daran, das Fürstentum im Sinne des Absolutismus neu zu organisieren. Die wichtigsten Reformen und die Reaktion der Untertanen darauf sind die Themen dieses Vortrags von Paul Vogt. Die Veranstaltung findet als Kooperation von Landesmuseum und Historischem Verein für das Fürstentum Liechtenstein statt.

 

Wir möchten darauf hinweisen, dass an unseren Veranstaltungen Fotos gemacht werden, die über die Kommunikationskanäle des Vereins, in Publikationen oder in den Medien veröffentlicht werden können.


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